Vor- und Nachteile beim Bauen oder Hauskauf
Wer hat nicht gerne etwas ganz Neues – besonders wenn es auch noch für einen maßgeschneidert ist? Das Problem ist, dass maßgeschneiderte Dinge in der Regel mit höheren Preisen und längeren Wartezeiten verbunden sind – wichtige Faktoren für die Entscheidung, ob Sie ein Haus bauen oder kaufen sollten.
Ein Haus ist eine viel zu große finanzielle Verantwortung, um hier leichtfertig eine Entscheidung zu treffen. Um Ihnen zu helfen, die beste Entscheidung für Sie und Ihr Budget zu treffen, haben wir die Vor- und Nachteile des Hausbaus aufgeschlüsselt.
Ist es billiger, ein Haus zu kaufen oder zu bauen?
Aktuell liegen die durchschnittlichen Kosten für den Bau eines Hauses im bundesweiten Durchschnitt bei etwa 320.000 Euro (Ausgehend von einer Grundstücksgröße von 850 Quadratmetern und einer Wohnfläche von 150 Quadratmetern). Dagegen variieren die Kosten für Kauf eines Hauses je nach Region extrem. In Berlin müssen Sie für den Kauf eines bestehenden Hauses derselben Größe mit Kosten von etwa 338.000 Euro rechnen. In München liegt der Preis bei über 580.000 Euro. Das bedeutet, dass Sie durch den Bau eines neuen Hauses deutlich sparen können, besonders dann, wenn Sie eine Immobilie kaufen, die in einer teuren Region liegt. Noch günstiger kann es werden, wenn Sie sich beim Hausbau für ein Fertighaus entscheiden.
Vorteile des Hausbaus
Okay, jetzt, da wir uns mit der Preisgestaltung befasst haben, schauen wir uns die spezifischen Vorteile des Hausbaus an:
Individualisierung:
Wenn Sie ein Haus von Grund auf bauen, können Sie die Details an Ihren Lebensstil und Geschmack anpassen – von der Aufteilung über die Schränke und Fußböden bis hin zu Waschbecken, Beleuchtung, Farben und Türklinken! Auch Fertighäuser ermöglichen eine gewisse Anpassung der Farbauswahl, der Bodenbelagsoptionen und bestimmter Oberflächen.
Keine Konkurrenz:
Der Immobilienmarkt ist heiß umkämpft. Kommt ein bestehendes Haus auf den Markt, stehen potentielle Käufer meist schnell Schlange. Ein Haus verkaufen die Besitzer oft schon innerhalb weniger Wochen. Noch schneller und unkomplizierter lässt sich eine Immobilie verkaufen, wenn ein Immobilienmakler die Abwicklung des Hausverkaufs übernimmt. Da Häuser so schnell regelrecht vom Markt fliegen, kann der Wettbewerb um bestehende Immobilien hart sein. Nicht selten kommt es zu einem Bieterverfahren, das die Immobilienfinanzierung schnell zur Herausforderung werden lässt. Damit der Preis im Rahmen bleibt, ist es sinnvoll ein Bieterverfahren mit einem Makler zu machen und sich von einem seriösen Makler eine Immobilienbewertung einzuholen. Der große Vorteil, wenn Sie bereits das Land besitzen, auf dem Sie Ihr Haus bauen möchten, ist offensichtlich: Sie haben keine Konkurrenz!
Geringerer Wartungsaufwand:
Da neue Häuser so gebaut werden, dass sie den aktuellen Bauvorschriften entsprechen und auf dem neuesten Stand der Technik sind, müssen Sie sich in den ersten Jahren wahrscheinlich keine Gedanken über große Reparaturen oder schwere Wartungsprobleme machen – das heißt, keine undichten Dächer oder Probleme mit Heizung, Leitungen und Co.! Außerdem bieten viele Bauträgerobjekte eine eingeschränkte Garantie, falls etwas kaputt gehen sollte.
Niedrigere Energiekosten:
Neue Häuser verfügen häufig über die neuesten energieeffizienten Systeme und Materialien, was normalerweise zu niedrigeren Energiekosten führt. Dies spiegelt sich dann auch in einem Energieausweis wieder, der entsprechend positiv ausfällt.
Erstbezug:
Sie können als erster Eigentümer Ihres Hauses brandneue Einbauten und Oberflächen in Bad, Küche und Co. genießen. Das Gefühl, garantiert der Erste zu sein, der unter der Dusche duscht, auf der Toilette sitzt oder auf dem Herd kocht, ist kaum zu toppen.
Die Nachteile beim Hausbau
Okay, wir wissen bereits, dass beim Bau eines Hauses der günstigere Preis im Vergleich zum Kauf einer Immobilie ein Vorteil sein kann, aber keineswegs muss. Und noch ein paar weitere Nachteile gilt es bei einem Neubauvorhaben zu beachten:
Längere Wartezeit:
Der Bau eines neuen Hauses dauert durchschnittlich sieben Monate – ohne die Planungs- und Genehmigungsphasen. Dies bedeutet, dass zwischen dem Verkauf Ihres alten und dem Bau Ihres neuen Hauses wahrscheinlich eine Lücke von mehreren Wochen oder Monaten besteht. Sie sollten also darauf vorbereitet sein, etwaige Mietkosten decken zu müssen, bis Sie in Ihr neu gebautes Haus einziehen können.
Der Preis ist schwieriger zu verhandeln:
Die meisten Käufer kaufen ein Eigenheim in der Hoffnung, am Preis noch etwas feilschen zu können. Während dies auf dem Wiederverkaufsmarkt sehr häufig vorkommt, ist das bei neuen Häusern etwas anders. Normalerweise gibt es nicht viel Spielraum bei Abschlusskosten oder Kaufpreisen mit einem Bauunternehmer – es sei denn, Ihr Immobilienmakler bringt einen cleveren Vorschlag an den Verhandlungstisch. Trotzdem würden Sie beim Kauf eines bestehenden Haus wahrscheinlich mehr Verhandlungsspielraum haben.
Lärm und Dreck:
Wenn Sie ein Haus bauen, das sich in einer Neubausiedlung befindet, in der noch andere neue Häuser gebaut werden, müssen Sie möglicherweise für eine ganze Weile mit Baulärm, Verkehr und Dreck vor Ihrer neuen Haustür fertig werden. Klar, der Bautrubel wird sich irgendwann beruhigen, wenn die anderen Häuser fertiggestellt sind, aber Sie sollten es sich trotzdem gut überlegen in eine Neubausiedlung zu ziehen, wenn Ihre Toleranz für hohe Geräuschpegel und eine etwas unansehnliche Umgebung am unteren Ende liegt.
Stress:
Wenn Sie ein Haus bauen, müssen Sie in den meisten Fällen ein Grundstück kaufen, sich für ein Wohndesign entscheiden, Fußböden, Armaturen, Schränke, Arbeitsplatten, Innen- und Außenverkleidungen und so weiter auswählen. Es gibt jede Menge Entscheidungen zu treffen und dabei sollten Sie tunlichst innerhalb Ihres Budgets bleiben. Die Überlegung und Beachtung aller Details, die mit dem Bau eines Hauses einhergehen, erfordert Zeit und Mühe. Unterschätzen Sie nicht die Ausdauer, die Sie benötigen, um sicherzustellen, dass alles auch nach Ihren Vorstellungen umgesetzt wird.
Versteckten Kosten:
Die Preisschilder an Dingen wie Arbeitsplatten, Armaturen und Geräten sind nur die Spitze des Preis-Bergs. Upgrades können den Preis Ihres neuen Hauses schnell in die Höhe treiben. Gehen Sie auf Nummer sicher, indem Sie nur so viel für Ausbau, Einrichtung und Co. budgetieren, wie Sie mit Bargeld abdecken können. Und vergessen Sie nicht die Kosten, die nach dem Umzug noch auf Sie zukommen, wie Gartengestaltung, Deko-Elemente oder Jalousien – sie kommend schleichend, können sich aber schnell zu einem stolzen Betrag summieren. Ein solide Baufinanzierung sollte daher vernünftig kalkuliert werden, damit am Ende nicht das Geld fehlt.
Am Ende ist es immer eine ganz persönliche Entscheidung, ob Sie lieber Bauherr werden möchten oder eine Immobilie kaufen und sich in ein „gemachtes Nest“ setzen. Beides hat seine Vor- und Nachteile. Wenn Sie unsicher sind, welcher Weg für Sie der richtige zum Eigenheim ist, kontaktieren Sie einen erfahrenen Immobilienmakler. Die Erfahrung eines Profis kann bei einer der wichtigsten Entscheidungen, die Sie in Ihrem Leben treffen werden, Gold wert sein.